Florin 3D, Cristo Phallicus, 3D-Print, ca.24x9x6cm, Edition Kunstbehandlung, 2025
Cristo Phallicus
Diese künstlerische Neuinterpretation von Michelangelos Cristo della Minerva stellt eine radikale Auseinandersetzung mit Körperlichkeit, Symbolik und Spiritualität dar. Während die ursprüngliche Statue Christus als triumphierenden Erlöser zeigt, verschiebt diese Version den Fokus auf die körperliche Dimension und hinterfragt tief verankerte Vorstellungen von Reinheit, Leid und Erlösung.
Die monumentale Erektion Christi steht in starkem Kontrast zu traditionellen Darstellungen. Sie entmystifiziert den göttlichen Körper und konfrontiert den Betrachter mit der physischen Realität der Menschlichkeit. Gleichzeitig wird am oberen Teil des Kreuzes ein erschlaffter Phallus mit Nägeln fixiert – ein subversives Symbol für Opferung, Vergänglichkeit und die Ambivalenz von Lust und Leid.
Ist sie eine Blasphemie oder eine tiefere Reflexion über den menschlichen Körper als göttliches Gefäß? Indem sie die Grenzen zwischen Sakralität und Erotik auslotet, stellt Cristo Phallicus grundlegende Fragen über das Verhältnis zwischen Glauben, Körperlichkeit und dem kulturellen Umgang mit Sexualität.
Original: Cristo della Minerva
Die Skulptur Cristo della Minerva (1521) von Michelangelo stellt Christus als triumphierenden Erlöser dar und zählt zu den bemerkenswertesten Darstellungen der Renaissance.
Michelangelo entschied sich für eine ungewöhnliche Darstellung: Christus ist nackt, was seine Reinheit und Menschlichkeit betont, im Gegensatz zu den oft leidvollen Darstellungen der Passion. Sein Körper ist idealisiert, mit kraftvoller Muskulatur, aber zugleich von Sanftheit geprägt.